Das Grödnertal

Ein herrliches Ausflugsziel in den Südtiroler Dolomiten ist das wunderschöne Grödnertal (Val Gardena). Das etwa 25 km lange Seitental des Eisacktales ist von den abwechslungsreichsten und malerischsten Berggruppen der gesamten Dolomiten umgeben und der ideale Ort für einen entspannten Urlaub im Winter wie im Sommer. Aufgrund der hohen Lage des Tals konnten hier Obst und Weizen nicht angebaut werden. Daher suchten sich die Einheimischen schon früh andere Arbeiten, die sie zu Hause erledigen konnten. Dabei entwickelten sie hohe Kunstfertigkeiten in der Herstellung von Spitzenklöppel- und Holzschnitzarbeiten. Während die Klöppelei heute kaum noch anzutreffen ist, hat sich die Herstellung von Holzspielzeug, Krippen und Holzplastiken bis in unsere Tage gehalten. Ein wichtiges Zentrum für die herrliche Grödner Holzschnitzkunst ist der Ort St. Ulrich. Hier werden alljährlich viele Statuen, Figuren aber auch ganze Kircheneinrichtungen aus Holz geschnitzt. Dabei verwendet man meist Zirbelholz, das eine lebhafte Maserung besitzt.

Die Geschichte Grödner Holzschnitzkunst
Bereits am Anfang des 17. Jahrhunderts begannen die Künstlerfamilien Trebinger und Vinazer mit der Holzschnitzkunst. Ihre Ausbildung hatten sie im Eisacktal, aber auch in Rom und Venedig erhalten. Die Arbeiten waren gefragt und so arbeiteten im 18. Jahrhundert schon über 40 Holzschnitzer in ganz Gröden. Durch die Gründung der Zeichenschule in St. Ulrich wurde zudem die sakrale Holzschnitzkunst gefördert. Die Holzschnitzer lernten auch an den Kunstakademien in München und Wien und waren bald führend in der sakralen Holzschnitzkunst. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Grödner Straße und die Südbahn gebaut und so konnten die Spielwaren und Kircheneinrichtungen leichter und schneller nach Verona und Österreich transportiert werden.

Ein Besuch im Grödner Museum
Wenn man mehr über die Holzschnitzkunst erfahren will, kann man das abwechslungsreiche Museum Gröden in St. Ulrich besuchen. Hier gibt es eine reiche Sammlung von Grödner Holzschnitzereien aus dem 17. bis 20. Jahrhundert zu bewundern. Daneben wird hier aber auch altes Grödner Spielzeug, archäologische Fundstücke aus der Stein-, Bronze-, Eisen- und Römerzeit sowie Fossilien und Mineralien aus den Dolomiten gezeigt. Moderne Kunst zeigt eine Sammlung mit über 30 Werken des aus Gröden stammenden Malers Josef Moroder Lusenberg. Der Nachlass des berühmten Grödner Bergsteigers, Architekten und Filmproduzenten Luis Trenker ist ebenfalls im Museum zu besichtigen.

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