Südtiroler Weine erfreuen sich an internationalem Ansehen

Der Weinbau in Südtirol lässt sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Die Weinbaugebiete werden einerseits stark vom Mittelmeerklima beeinflusst, andererseits vom alpinen Klima der nahen Berge. Die Region hat fast 300 Sonnentage im Jahr zu verzeichnen, und überdies schafft der Boden gute Voraussetzungen für das Gedeihen der Trauben. Die Bodenqualität reicht von verwittertem Urgesteinsboden aus Glimmer, Quarz, Kalk- und Dolomitgestein über sandigem Mergel bis zum vulkanischen Porphyr. Hier finden Weinbauer für jede Rebsorte den richtigen Untergrund.

 

Im Südtiroler Unterland beispielsweise wird bevorzugt Müller Thurgau, Cabernet Sauvignon und Gewürztraminer angebaut. Das milde, warme Klima des nahen Gardasees und die Lage der Reben auf über 1000 Metern Seehöhe lassen aus den spät reifenden Rebsorten ausgewogene, vollmundige Weine entstehen.

 

Das größte Weinbaugebiet Südtirols ist die Region Überetsch mit seinen sanft geschwungenen Weinbergen und dem Kalterer See. In den Tallagen werden Cabernet- und Merlottrauben angebaut, während in den höheren Gegenden überwiegend Sauvignon, Weißburgunder, Blauburgunder, Gewürztraminer und Vernatsch gedeihen. Die gute Qualität der Weine dieser Region ist schon lange über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt. Das liegt zum Teil daran, dass Überetsch sich einerseits der Tradition verpflichtet fühlt, andererseits aber auch Innovationsdenken beweist.

Südtiroler Wein
Südtiroler Wein ©PantherMedia / Michael Schade

 

In der Bozener Umgebung wachsen vor allem kräftige und edle Weine. Der sonnenverwöhnte Talkessel zwischen Etsch und Eisack, in dem mitunter über 40° Celsius herrschen, lässt Aromen entstehen, die professionelle Weinverkoster an Veilchen, Kirschen und dunkle Waldbeeren erinnern. Auch hier gedeihen Vernatsch, Weißburgunder und Gewürztraminer, zusätzlich jedoch der Lagrein, der eben an die oben genannten Aromen erinnert und dabei noch eine weiche Säure und eine samtige Fülle am Gaumen zeigt.

 

Exzellente Rotweine kommen aus der Meraner Kulturlandschaft mit seinem milden, ausgeglichenem Klima und den mittelschweren Sandböden. Blauburgunder, Merlot, Vernatsch und Sauvignon fühlen sich hier ausgesprochen wohl. Der Boden lässt eine ausgesprochene Säure entstehen, die sich nicht nur auf die Trinkbarkeit positiv auswirken, sondern auch auf die Lagerfähigkeit der Weine.    Weiter.

 

Der Vinschgau ist bekannt als Apfelparadies. Weniger bekannt ist, dass die spektakuläre Alpenlandschaft Spitzenweine hervorbringt, die 1995 sogar den DOC-Status erreichten. Hier, auf dem kargen, sandigen Boden, wird „Cool Climate“-Weinbau betrieben. Filigrane Weiß- und Rotweine gedeihen im Vinschgau am besten. Neben Weiß- und Blauburgunder und Vernatsch macht besonders der Riesling eine gute Figur.

 

Noch weiter geht das Eisacktal, zumindest was die Originalität betrifft. Die alpine Landschaft, ganz im Norden Italiens, ist ein Garant für subtile, starke und rassige Weißweine. Schon seit Jahren finden diese internationale Anerkennung, was beweist, dass sich der dortige Urgesteinsboden hervorragend für den Weinbau eignet. So gebiert er beim Sylvaner und dem Müller Thurgau eine frische, mineralische und bekömmliche Säure. Aber auch die hiesigen Rebsorten Kerner, Sylvaner und Gewürztraminer können sich sehen lassen.

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